Welche Magazine sind drin und welche raus??

Wir hatten natürlich eine (glasklare) Vorstellung, welche politischen Kulturmagazine wir am Ende in unserem Projekt erfassen und untersuchen wollen. Leider ist wissenschaftlich nicht eindeutig definiert, was ein politisches Kulturmagazin  eigentlich ist, deshalb ist bereits zur Erstellung des zugrunde liegenden Analysekorpus kreative Pionierarbeit gefragt:

Über Zeitschriftendefinitionen aus unterschiedlichen Disziplinen, materielle und gestalterische Eigenschaften, linguistische Merkmale, Themen und Inhalte und einigem mehr gilt es eine möglichst abgegrenzte Grundgesamtheit zu bilden. Erschwerend hinzu kommt weiterhin, dass viele politische Magazine Kleinstpublikationen sind, nur für kurze Zeit erscheinen oder öfter Titel, Herausgeber oder dahinter stehende Verlage wechseln.

Unser Analysekorpus umfasst Stand jetzt 80 verschiedene politische Kulturmagazine unterschiedlichster Art. Dies kann und wird sich aber im Verlauf des Projekts sicher noch ändern.

Und los geht’s!

Offizieller Projektstart und los geht es mit den Magazinen … denkt man.

Stattdessen wird erstmal der Projektraum geputzt, eine Bestandsaufnahme der Büroeinrichtung gemacht, zahlreiche Anträge an die Univerwaltung gestellt und jede Menge Bürokratie erledigt. Hilfskraftverträge, Büroausstattung, Technik und Finanzen müssen eben organisiert werden ;).

Am Ende steht aber zumindest ein fester Projektraum und die Heimat des Projekts, in dem nicht nur die Magazine genügend Platz haben, sondern in dem auch für drei Jahre gearbeitet werden kann!

DFG-Förderung!

Es hat geklappt! Wir konnten die Gutachter*innen und den Fachausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von unserer Projektidee und deren Wichtigkeit für die Medienforschung und politische Kultur überzeugen! Aus den Gutachten:

»Der Gegenstandsbereich, dem das Projekt sich widmen soll, ist eklatant untererforscht und doch zugleich von erheblichem, auch fachübergreifendem und gesellschaftspolitischem Interesse: die Analyse der Transformationen der Öffentlichkeit(en) im Allgemeinen und der politischen Kommunikation im Besonderen, wie sie sich seit einigen Jahren, vielleicht Jahrzehnten vollziehen, gehört zu den drängenden Aufgaben der Kommunikationsforschung.«

»Das Projekt zielt auf ein Forschungsdesiderat, da die politischen Kulturzeitschriften zumindest im deutschsprachigen Raum nur rudimentär untersucht sind. Zu erwarten sind originelle und über die einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen hinaus relevante Ergebnisse zur medialen politischen Kommunikation und zu spezifischen Funktionen, die politische Kulturzeitschriften erfüllen können.«

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das dreijährige buchwissenschaftliche Forschungsprojekt „Debattenmedium, Streitschrift oder Propaganda? Leistungen politischer Kulturmagazine in der politischen Kultur der Berliner Republik“ deshalb ab dem 01.10.2022 mit einer festen Stelle, einer wissenschaftlichen Hilfskraft und den notwendigen Sachmitteln.